Aus dem Newsletter Juli 2019
Internet- und Wirtschaftskriminalität nehmen rasant zu
Eine wichtige Basis für eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit im Wirtschaftsleben ist Vertrauen. Doch dieses Vertrauen wird aktuell leider häufig missbraucht. Wie – und wie man sich wirksam schützt – zeigt HANSEKONTOR-Geschäftsführer Ralf-Patric Paps auf.
Unternehmen sehen sich täglich durch die Wirtschaftskriminalität vielen internen und externen Gefahren ausgesetzt, die eine große Bedrohung für das Kapital und die Liquidität darstellen. Durch Diebstahl, Betrug, Unterschlagung und Veruntreuung ebenso wie durch Hackerangriffe und Datendiebstahl entstehen in Deutschland jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe. Der Gesamtschaden schwankt zwischen vier und sechs Milliarden Euro pro Jahr, was für viele mittelständische Firmen oft existenzbedrohend sein kann. Meist verursacht von Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Zulieferern oder durch unbekannte Dritte.
Nach Schätzungen sind die Täter zu jeweils 50 % bei den eigenen Mitarbeitern und auch bei Dritten, nicht im Unternehmen Beschäftigten, zu finden. Außerdem ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen, da auch von unentdeckten und nicht gemeldeten Schadenfällen auszugehen ist. Die Durchführung der angewendeten Betrugsfälle wird immer professioneller.
Die häufigsten Fälle sind:
- Vorspielung fiktiver Identitäten
- Nutzung fremder Identitäten
- Umleitung von Zahlungsströmen
- Geheimnisverrat (Industriespionage)
- Bestellerbetrug
Bei Letzterem bestellen die Betrüger im Namen eines aktuell existierenden Kunden Ware, die zunächst an die Kundenadresse geliefert werden soll. Kurz vor Auslieferung kommt es dann zu einer Änderung der Lieferadresse und nach der Auslieferung der Ware sind diese und der vermeintliche Kunde für immer verschwunden. Geliefert wurde, bezahlt nie. Mit Hilfe geringfügig geänderter Homepage und E-Mail-Adressen geben sich die Betrüger als Angestellte der jeweiligen Firmen aus. So kommt es schnell zu großen, oft sechs- oder siebenstelligen Schäden für die betroffenen Unternehmen.
Lücke zwischen Theorie und Praxis!
Trotz der vielfach verbesserten Kontrollsysteme in den Unternehmen und den häufig eingesetzten Compliance Funktionen steigt die Zahl der gemeldeten Vertrauensschäden rapide an. Derzeit werden 71 % aller Betrugsfälle von Einzeltätern begangen, was ein deutliches Zeichen dafür ist, dass grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie das Vier-Augen-Prinzip oder Funktionstrennung verletzt wurden. Wie lassen sich die Alarmzeichen bei den eigenen Mitarbeitern schneller erkennen? Erste Anzeichen können sich wie folgt bemerkbar machen:
- Inventurdifferenzen
- Unvollständige Dokumentation von Geschäftsvorfällen
- Unzufriedenheit bei Vorgesetzten oder Mitarbeitern sowie
- Auffällige Postrückläufer
Höchste Sorgfalt und Aufmerksamkeit in allen Unternehmensbereichen ist zwingend erforderlich. Es ist daher für alle Unternehmen ratsam, nicht auf einen möglichen Schadenfall zu warten, sondern ergänzend zum eigenen Sicherheitskonzept eine passende Absicherungslösung zu wählen. Mit einer Vertrauensschadenversicherung ist man hier auf der sicheren Seite.
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Die Expertinnen und Experten bei HANSEKONTOR stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns und wir melden uns zeitnah bei Ihnen zurück.